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Sibylle.Wiesemann@gmx.de

Krankheit als Bruch

Eine architektonische Antwort auf Veränderungen im Gesundheitswesen

Die Frage nach dem "Wieviel" an Körper kann nicht allgemein, sondern nur individuell beantwortet werden. Die Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Mensch - Körper - Krankheit in unserem Kulturkreis verdeutlichte uns die Relevanz sich mit dem eigenen Körper zu konfrontieren. Nur über und mit Hilfe seines Körpers kann der Mensch seinen Ideen Ausdruck verleihen, sich entfalten; insbesondere durch Harmonie von Körper und Geist kann er sich zur selbstbestimmten Persönlichkeit entwickeln. Demgegenüber kann Disharmonie Ursache vielfältiger Erkrankungen sein. Gerade dann aber ist der Mensch besonders empfänglich an sich und seiner Einstellung zum Leben zu arbeiten. Vor diesem Hintergrund analysierten wir das bestehende Gesundheitssystem in Hinblick auf die Möglichkeiten, die es hierfür anbietet: wir stellten u.a. fest, daß Krankheit an den Rand der Gesellschaft gerückt, nicht als Teil unserer Selbst begriffen, und der Heilungsprozeß in den Verantwortungsbereich der medizinischen Fachkräfte geschoben wird. Deswegen haben wir exemplarisch für Kaiserslautern eine städtebauliche und architektonische Lösung für Kranke und Gesunde entworfen, an der die aktive Arbeit am Gesundungsprozeß gefördert wird.
Das gestaltete Gelände nutzt den Hang in einem innerstädtischen ehemaligen Industriegebiet. Diese Bruchkante ist Metapher für die Situation der Menschen, die dort Anregungen suchen. In den öffentlich zugänglichen Hang sind Häuser eingestreut, die zu einem körperlichen Erleben einladen. Es finden Patienten des nahe gelegenen Krankenhauses und Interessierte die Möglichkeit zur Übernachtung, Information, Kontemplation und Körpererfahrung. Die Materialien der Häuser regen zu haptischen Erfahrungen an. Auch administrative Veränderungen können den Therapieerfolg unterstützen. So sind Unterbringung und Therapie organisatorisch getrennt, was neue Abrechnungsverfahren ermöglicht und die Eigenverantwortlichkeit des Patienten stärkt.

tobiasroeger@gmx.de